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Operational Due Diligence als Bewertungsmaßstab: vom Prozess zur Performance

Echte Fakten zur operativen Leistungsfähigkeit eines Unternehmens für Käufer und Verkäufer.

Bevor ein Unternehmenskauf oder -verkauf finalisiert wird, ist es ratsam, die operative Performance des Unternehmens genau zu prüfen. Operational Due Diligence bietet dafür tiefe Einblicke in die Prozesse und die betriebliche Effizienz eines Unternehmens und beantwortet zentrale Fragen zu künftigen Ertrags- und Liquiditätsaspekten. Diese gründliche Analyse ermöglicht es nicht nur, den Wert des Deals zu maximieren, sondern auch alle relevanten Informationen zu sammeln, die für präzise Entscheidungen erforderlich sind.

Für Käufer bedeutet Operational Due Diligence eine präzise Bewertung der tatsächlichen Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Sie deckt operative Risiken wie ineffiziente Prozesse und ungenutzte Kapazitäten auf und zeigt gleichzeitig Chancen für Kosteneinsparungen, Prozessoptimierungen und zukünftiges Wachstum auf. Verkäufer profitieren davon, dass sie Schwächen in den Betriebsabläufen erkennen und gezielt optimieren können, um den Unternehmenswert vor dem Verkauf zu steigern.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Operational Due Diligence bei Unternehmenskäufen und -verkäufen durchgeführt wird, welche Besonderheiten sie im Vergleich zu anderen Due-Diligence-Formen aufweist und warum sie für jede bedeutende Transaktion unerlässlich ist. Wir geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie sich optimal vorbereiten, die Ergebnisse korrekt bewerten und wie Sie den richtigen Berater auswählen.

Inhaltsübersicht:

Due Diligence Bedeutung: Was ist eine Due Diligence?

Eine Due-Diligence-Prüfung ist ein umfassender Bewertungsprozess, der in der Regel vor einer Unternehmensübernahme bzw. einer Investition durchgeführt wird. Ziel ist es, alle relevanten Informationen über das Unternehmen zu sammeln und zu analysieren, um potenzielle Risiken und Chancen präzise zu identifizieren. Dabei werden verschiedene Aspekte beleuchtet, wie:

Die Due Diligence hilft Investoren und Käufern, fundierte Entscheidungen zu treffen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen. Während die finanzielle Gesundheit und rechtliche Stabilität eines Unternehmens wichtige Indikatoren sind, bieten sie dennoch nur einen Teil des Gesamtbildes ab. So geben sie wenig Aufschluss darüber, wie reibungslos die Prozesse ablaufen, ob Kapazitäten optimal genutzt werden oder welche Einsparungen durch Automatisierung und Digitalisierung realisierbar sind.

Hier setzt die Operational Due Diligence an. Sie bietet einen umfassenden Blick auf die operative Ebene, der sowohl für Käufer als auch für Verkäufer von unschätzbarem Wert ist. Durch die detaillierte Analyse der operativen Prozesse liefert sie wertvolle Einblicke in die Effizienz und tatsächliche Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

Arten der Due-Diligence-Prüfungen und die Rolle der Operational Due Diligence

Die Due-Diligence-Prüfung wird in verschiedenen Bereichen durchgeführt. Je nach Fokus und Ziel gibt es unterschiedliche Arten von Due-Diligence-Prüfungen. Jede Art konzentriert sich auf bestimmte Aspekte und hat unterschiedliche Anforderungen und Schwerpunkte:

#1 Financial Due Diligence

Fokus: Überprüfung der finanziellen Situation des Unternehmens.
Die Financial Due Diligence ist unerlässlich, um ein umfassendes Bild der finanziellen Lage des Unternehmens zu erhalten. Sie deckt potenzielle finanzielle Unstimmigkeiten auf und gewährleistet, dass alle finanziellen Informationen korrekt und verlässlich sind.

Ziel: Sicherstellen, dass alle finanziellen Informationen korrekt und vollständig sind, um die wirtschaftliche Gesundheit und Rentabilität des Unternehmens korrekt bewerten zu können.

Prüfschwerpunkte:

  • Analyse von Buchhaltung, Jahresabschlüssen und Ertragslage.
  • Bewertung der Betriebsmittel, Liquidität und Finanzierungsstruktur.

#2 Operational Due Diligence

Fokus: Analyse der operativen Abläufe und Strukturen.
Die Operational Due Diligence ist entscheidend, um die tatsächliche Leistungsfähigkeit eines Unternehmens detailliert zu bewerten. Sie bietet Einblicke in die Effizienz der Prozesse und hilft, potenzielle Chancen zur Optimierung und Einsparungen zu erkennen.

Ziel: Identifikation von Effizienzpotenzialen und operativen Risiken. Diese Analyse hilft dabei, Bereiche mit Verbesserungspotenzial zu erkennen und mögliche Risiken frühzeitig zu adressieren.

Prüfschwerpunkte:

  • Untersuchung der Abteilungen und Prozesse der Wertschöpfungskette.
  • Analyse der aktuellen Kapazitäten, potenzieller Engpässe und Möglichkeiten zur Skalierung oder Prozessoptimierung.
  • Überprüfung der geografischen Standorte und deren Effizienz, einschließlich der Bewertung von Digitalisierungs- und Automatisierungspotenzialen.
Due Diligence

#3 Legal Due Diligence

Fokus: Überprüfung aller rechtlichen Aspekte des Unternehmens.
Die rechtliche Due Diligence hilft, die Struktur und den rechtlichen Status des Unternehmens vollständig zu verstehen.

Ziel: Sicherstellen, dass alle rechtlichen Risiken und Verpflichtungen bekannt sind und ordnungsgemäß verwaltet werden.

Prüfschwerpunkte:

  • Analyse von Verträgen, rechtlichen Verpflichtungen und potenziellen Rechtsstreitigkeiten.
  • Prüfung der Compliance mit Gesetzen und Vorschriften.

#4 Commercial Due Diligence

Fokus: Markt- und Wettbewerbsposition.
Die Commercial Due Diligence bietet einen klaren Blick auf die Marktstellung und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Sie zeigt, wie gut das Unternehmen im Markt positioniert ist und welche strategischen Chancen oder Risiken bestehen.

Ziel: Einschätzung der Marktchancen und Wettbewerbsvorteile des Unternehmens.

Prüfschwerpunkte:

  • Überprüfung der Positionierung, Strategie und Alleinstellungsmerkmale.
  • Analyse von Kunden, Wettbewerbern, Produkt und Markt.

#5 Tax Due Diligence

Fokus: Steuerliche Situation
Die Tax Due Diligence beleuchtet die steuerliche Lage des Unternehmens und deckt potenzielle steuerliche Verpflichtungen und Risiken auf..

Ziel: Identifikation von steuerlichen Risiken und Optimierungspotenzialen.

Prüfschwerpunkte:

  • Überprüfung der steuerlichen Aspekte des Unternehmens.
  • Gestaltung des Kaufvertrages unter steuerlichen Gesichtspunkten.

Weitere wichtige Due-Diligence-Bereiche bei Unternehmensübernahmen

Neben diesen gibt es weitere wichtige Aspekte, die bei Transaktionen berücksichtigt werden sollten:

  • IT Due Diligence: Überprüfung der IT-Infrastruktur, Systeme und Sicherheitsmaßnahmen, um mögliche Risiken und Effizienzpotenziale zu identifizieren.
  • Insurance Due Diligence: Bewertung der Versicherungen und der Risikomanagementstrategien des Unternehmens.
  • Human Resources Due Diligence: Überprüfung der Personalstruktur, Arbeitsverträge und HR-Strategien.
  • Cultural Due Diligence: Bewertung der Unternehmenskultur und deren Kompatibilität mit der Kultur des Käufers.
  • Technical Due Diligence: Untersuchung der technischen Anlagen und Prozesse.
  • Environmental Due Diligence: Analyse der Umweltauflagen und ökologischen Risiken.

 

Bei Transaktionen ab einer bestimmten Unternehmensgröße ist die Due Diligence unerlässlich. Für Private-Equity-Firmen, die Unternehmen erwerben, optimieren und nach einigen Jahren wieder verkaufen, ist eine gründliche Due Diligence ebenfalls besonders wichtig, um den Unternehmenswert und die damit verbundenen Risiken genau zu bewerten.

Was ist das Ziel einer Due Diligence?

Das Ziel der Due Diligence ist es, eine umfassende und präzise Informationsgrundlage über das zu kaufende oder zu verkaufende Unternehmen zu schaffen. Dadurch können fundierte Entscheidungen getroffen und Risiken frühzeitig erkannt werden. Eine gründliche Due Diligence verhindert Überraschungen und stellt sicher, dass alle relevanten Aspekte des Unternehmens detailliert geprüft werden.
Due Diligence Ziele

Operational Due Diligence: Welche besonderen Anforderungen und Zielsetzungen gibt es hier?

Bei der Operational Due Diligence konzentrieren wir uns darauf, die Abläufe und Strukturen innerhalb eines Unternehmens tiefgehend zu analysieren. Diese Prüfung beginnt immer mit einer klaren Zielsetzung: Was soll durch diese Due Diligence erreicht werden? Wollen wir die Produktivität steigern, Prozesse automatisieren oder Kosten senken, um das Unternehmen für den Verkauf attraktiver zu machen? Oder geht es darum, manuelle Prozesse durch digitale Lösungen zu ersetzen?

Sobald die Ziele definiert sind, starten wir mit der detaillierten Analyse der bestehenden Prozesse und Abteilungen. Wir untersuchen, wie die Wertschöpfungskette funktioniert und wo es Verbesserungspotenziale gibt. Dabei prüfen wir alles, was mit Kapazitäten, Personalstruktur, betrieblichen Abläufen und auch der Customer Journey zu tun hat.

Hier können wir unter anderem manuelle Prozesse identifizieren, die durch Automatisierung schneller und effizienter gestaltet werden könnten. Es kann auch bedeuten, dass wir zu dem Schluss kommen, die Bearbeitungsgeschwindigkeit zu erhöhen, indem wir die Personaleinsatzplanung optimieren und Mitarbeiter gezielt dort einsetzen, wo ihre Arbeit den größten Nutzen bringt. Ebenso können durch Digitalisierung und den Einsatz von KI zusätzliche Effizienzgewinne realisiert werden.

Dieser strukturierte Ansatz ermöglicht es uns, konkrete Maßnahmen abzuleiten, um die Ziele der Operational Due Diligence zu erreichen und den Unternehmenswert zu optimieren.

Die Definition der Ziele ist der erste und wichtigste Schritt in der Operational Due Diligence

Soll die Produktivität gesteigert, Automatisierungspotenziale identifiziert oder Kosten gesenkt werden, um die Attraktivität des Unternehmens im Verkauf zu erhöhen? Eine klare Zielsetzung stellt sicher, dass die Analyse zielgerichtet und effektiv erfolgt, die Ergebnisse maximiert und der Erfolg präzise gemessen werden kann.

Wie kann eine Operational Due-Diligence-Prüfung am besten vorbereitet werden?

Due Diligence

Vorbereitung

Eine gründliche Vorbereitung auf die Operational Due Diligence beginnt, wie bereits erklärt, mit der Definition der Ziele. Für die Prüfung sollte ein Zeitraum von drei bis fünf Monaten eingeplant werden, um eine genaue Analyse und die Entwicklung geeigneter Optimierungsmaßnahmen sicherzustellen. Weiterhin ist es ratsam, externe Fachleute zu engagieren, die Erfahrung in der operativen Analyse haben. Diese Experten führen SWOT-Analysen und detaillierte Prozessbewertungen durch, um potenzielle Schwächen und Verbesserungspotenziale zu identifizieren.

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Wie unterscheidet sich die Buy-Side Due Diligence von der Sell-Side Due Diligence?

Bei der Buy-Side Due Diligence ist der Käufer der Auftraggeber der Prüfung. Dabei analysiert er das Zielunternehmen intensiv, um Risiken zu identifizieren und den tatsächlichen Wert der Transaktion zu verstehen. Der Fokus liegt darauf, sicherzustellen, dass die Investition sinnvoll ist und keine unerwarteten Risiken birgt.

Im Gegensatz dazu wird die Sell-Side Due Diligence, auch Vendor Due Diligence genannt, vom Verkäufer initiiert. Diese ermöglicht es dem Verkäufer, potenzielle Schwachstellen im eigenen Unternehmen frühzeitig zu erkennen und vor dem Verkaufsprozess zu beheben. Dadurch sinkt das Risiko, dass während der Buy-Side Due Diligence unerwartete Probleme auftauchen, die den Verkauf verzögern oder den Preis mindern könnten.
In wettbewerbsintensiven M&A-Märkten gewinnt die Sell-Side Due Diligence zunehmend an Bedeutung. Sie optimiert den Verkaufsprozess, indem sie potenziellen Käufern vorab geprüfte und verlässliche Informationen liefert. Dadurch kann die Transaktion beschleunigt und bessere Verhandlungsergebnisse erzielt werden.

Verkäufer nutzen die Vendor Due Diligence, um das Unternehmen durch Prozessoptimierungen oder Automatisierungen attraktiver zu gestalten, was – korrekt bewertet und umgesetzt – den Unternehmenswert steigern und zu einem besseren Verkauf führen kann. Allerdings besteht die Gefahr, dass solche Optimierungen die tatsächlichen Gegebenheiten überdecken und der Käufer nach dem Erwerb auf unerwartete Herausforderungen stößt. Daher ist es für Käufer ratsam, den Due-Diligence-Prozess selbst zu steuern oder zumindest eigene Berater einzusetzen, die unabhängig prüfen. Sollte der Verkäufer bereits eine Due Diligence durchgeführt haben, ist es sinnvoll, diese durch eigene Analysen zu ergänzen, um ein realitätsnahes Bild des Unternehmens zu erhalten und mögliche Risiken besser einzuschätzen.

Wissenswert: Der Analyseaufwand bei einer Vendor Due Diligence kann immer dann steigen, wenn der Verkäufer die unterschiedlichen Interessen potenzieller Käufer berücksichtigen muss. Ein strategischer Käufer, wie ein Wettbewerber, sucht oft nach langfristigen Synergien und Integrationsmöglichkeiten. Im Gegensatz dazu konzentriert sich ein Finanzinvestor eher auf kurzfristige Ertragssteigerungen und Renditen. Diese unterschiedlichen Prioritäten erfordern eine detaillierte Analyse, um den verschiedenen Erwartungen gerecht zu werden.

Tipp für Käufer und Verkäufer

Wir raten dazu, bei einer Due Diligence eine Doppelspitze einzusetzen: einen Berater der Käuferseite und einen der Verkäuferseite. Diese Herangehensweise ermöglicht eine umfassende und objektive Analyse und stellt sicher, dass beide Perspektiven gleichermaßen berücksichtigt werden.

Wie beeinflussen Branchen, Größe und Struktur die Due Diligence?

Die Due Diligence variiert hauptsächlich im Umfang und Detaillierungsgrad, abhängig von Unternehmensgröße, Branche und spezifischen Anforderungen. Der grundlegende Bewertungsprozess bleibt jedoch in seiner Abfolge weitgehend konstant.

Unternehmensgröße:

Bei großen Unternehmen und Konzernen, die mehrere Standorte und komplexe Strukturen haben, ist die Due Diligence in der Regel umfangreicher und zeitaufwändiger. Es müssen zahlreiche Aspekte wie mehrere Geschäftsbereiche, internationale Compliance-Anforderungen und die IT-Systeme geprüft werden. Im Gegensatz dazu ist die Due Diligence bei kleineren Unternehmen, die nur einen Standort haben, weniger komplex und kann schneller durchgeführt werden. Zum Beispiel kann eine detaillierte Prüfung der IT-Infrastruktur entfallen, wenn das Unternehmen keine eigene IT-Abteilung besitzt.

Branche:

Die Branche beeinflusst die Schwerpunkte der Due Diligence. In der IT-Branche liegt der Fokus auf der IT Due Diligence, um die technische Infrastruktur und Innovationskraft zu bewerten. In der Fertigungsindustrie konzentriert sich die Due Diligence auf die Operational Due Diligence, um die Effizienz und Abläufe der Produktionsprozesse zu analysieren. Im Gesundheitssektor ist möglicherweise die Regulatory Due Diligence besonders wichtig, um sicherzustellen, dass alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.

Branchenspezifische Aspekte:

Zusätzlich müssen branchenspezifische, rechtliche und regulatorische Anforderungen berücksichtigt werden. Diese Anforderungen variieren je nach Branche und erfordern angepasste Due-Diligence-Ansätze, um alle relevanten Risiken präzise identifizieren und bewerten zu können.

Due Diligence

Wann ist eine operative Due-Diligence-Prüfung erforderlich?

Die operative Due-Diligence-Prüfung wird immer dann notwendig, wenn eine umfassende Bewertung der betrieblichen Abläufe und Prozesse erforderlich ist. Das trifft zu bei:

Wie werden Risiken in der Operational Due Diligence identifiziert?

In der Operational Due Diligence werden Risiken durch eine detaillierte Ist-Analyse der Betriebsabläufe aufgedeckt und bewertet. Der Fokus liegt auf den Prozessen, Strukturen und Ressourcen eines Unternehmens, um hier mögliche Schwachstellen zu identifizieren.

Beispiel: Manueller Prozess als Risiko

Ein vollständig manueller Prozess, der von wenigen Mitarbeitern oder Abteilungen durchgeführt wird, stellt ein Risiko dar. Sollte ein Mitarbeiter das Unternehmen verlassen oder der Prozess sich ändern, könnten erhebliche Betriebsstörungen auftreten. Manuelle Prozesse sind übrigens häufig fehleranfälliger und weniger effizient. Diese und weitere Risiken werden in der Operational Due Diligence identifiziert und bewertet. Im nächsten Schritt geht es dann darum, Lösungen wie Digitalisierung oder Automatisierung zu empfehlen, um die Effizienz zu steigern und das Risiko zu minimieren.

Was sind die nächsten Schritte nach Abschluss der Operational Due Diligence?

Nach Abschluss der Operational Due Diligence stehen folgende Schritte an:

Verhandlung und Dealstruktur:

Auf Grundlage der Due-Diligence-Ergebnisse werden die Verhandlungen über die endgültige Dealstruktur geführt. Dies umfasst die Preisgestaltung und vertragliche Vereinbarungen, welche auch mögliche Anpassungen aufgrund identifizierter Risiken und Optimierungspotenziale berücksichtigen.

Post-Merger-Integration (PMI):

Nach Abschluss der Transaktion beginnt die Phase der Post-Merger-Integration, in der die während der Due Diligence identifizierten Maßnahmen und Empfehlungen umgesetzt werden. Dazu gehört die Integration von Prozessen, Systemen und Strukturen, die Optimierung der Betriebsabläufe sowie die Einführung von Automatisierungs- und Digitalisierungslösungen.

Organisatorische Umsetzung:

Abschließend werden die notwendigen Veränderungen in den Betriebsabläufen implementiert. Dazu gehören etwa die Anpassung oder Verbesserung der Prozesse, die Schulung von Mitarbeitern und die Überwachung der Fortschritte, um sicherzustellen, dass die angestrebten Effizienzgewinne und Risikominderungen tatsächlich realisiert werden.

Wie wird mit negativen Ergebnissen einer Operational Due-Diligence-Prüfung umgegangen?

Der Umgang mit negativen Ergebnissen einer Operational Due-Diligence-Prüfung variiert je nach Perspektive der beteiligten Partei, also ob es sich um den Verkäufer oder den Käufer handelt.

Due Diligence

Verkäuferseite:

Werden während der Operational Due-Diligence-Prüfung Schwachstellen identifiziert, sollte der Verkäufer abwägen, ob es sinnvoll ist, diese gezielt anzugehen und zu verbessern, um den Verkaufspreis zu erhöhen. Der Fokus liegt dabei auf der Optimierung der operativen Prozesse, beispielsweise durch Digitalisierung und Automatisierung, um die Effizienz zu steigern. Eine detaillierte ROI-Analyse kann helfen, die Investitionen zu rechtfertigen, indem sie aufzeigt, wie diese langfristig durch Kostenersparnisse und Effizienzgewinne amortisiert werden. Der Verkäufer muss jedoch entscheiden, ob die potenziellen Vorteile die Kosten und den Aufwand der Umsetzung rechtfertigen.

Es ist ratsam, vor dem Eintritt eines Käufers einen klar strukturierten Plan zur Optimierung der identifizierten Schwachstellen zu entwickeln. Ob die Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden sollten, hängt von der spezifischen Situation ab. Während die Vorbereitung eines solchen Plans die Attraktivität des Unternehmens und die Verhandlungsposition des Verkäufers stärken kann, müssen Verkäufer auch die Kosten und den potenziellen Nutzen der tatsächlichen Umsetzung der Verbesserungen abwägen.

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Käuferseite:

Für Käufer ist es wichtig, die identifizierten operativen Risiken gründlich zu bewerten. Diese Bewertung sollte die potenziellen Kosten und notwendigen Investitionen zur Behebung der Schwachstellen umfassen. Auf dieser Basis kann der Käufer eine fundierte Entscheidung über den Kaufpreis treffen und eventuell Anpassungen vornehmen, um die Risiken zu berücksichtigen.

Zusätzlich sollten Käufer die strategische Bedeutung der identifizierten Risiken in ihre langfristige Planungsstrategie einbeziehen. Die Einsicht in die Schwachstellen ermöglicht es, gezielte Maßnahmen zur Integration und Optimierung zu entwickeln. Dies unterstützt eine fundierte Entscheidungsfindung und hilft, die Effizienz des Unternehmens nach dem Kauf zu maximieren.

Durch diese Herangehensweise können sowohl Verkäufer als auch Käufer sicherstellen, dass die Ergebnisse der Operational Due-Diligence-Prüfung in den gesamten Transaktionsprozess integriert werden und zur Wertsteigerung des Unternehmens beitragen.

Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren einer operativen Due Diligence?

Ohne klare Zielvorgaben wie Kostensenkung, Effizienzsteigerung oder die Optimierung operativer Prozesse fehlt der operativen Due Diligence die nötige Orientierung. Ihr Hauptfokus sollte darauf liegen, den Unternehmenswert durch die Verbesserung betrieblicher Abläufe und die Steigerung der Effizienz zu erhöhen. Dies kann etwa durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

Due Diligence Beispiele: Zwei unserer Best Practices von operativen Due-Diligence-Prüfungen

In diesem Abschnitt teilen wir zwei Beispiele aus unserem Beratungsalltag.

Optimierung und Automatisierung: Erfolgreiche Prozessverbesserungen bei einem großen deutschen Unternehmen

In der ostdeutschen Region übernahmen wir die Due-Diligence-Prüfung für ein deutsches Unternehmen, das von einem amerikanischen Käufer akquiriert werden sollte. Unser Auftrag war es, die operativen Abläufe dieses Unternehmens gründlich zu analysieren und gezielt zu verbessern. Unsere Analyse zeigte, dass viele Prozesse fehleranfällig und ineffizient waren. Durch gezielte Automatisierungsmaßnahmen und Prozessverbesserungen konnten wir die Produktivität deutlich steigern und gleichzeitig die Personalkosten erheblich senken. Der gesamte Prozess erstreckte sich über etwa sechs Monate. Mit den verbesserten und optimierten Abläufen wurde im Anschluss ein erfolgreicher Abschluss des Deals erzielt.

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Reorganisation und Digitalisierung: Strategische Exit-Vorbereitung im Gesundheitssektor

In der Gesundheitsbranche unterstützten wir ein Unternehmen bei der Vorbereitung auf einen Exit. Unser Ziel war es, eine umfassende Reorganisation der operativen Abläufe vorzunehmen, um das Unternehmen für den Verkauf optimal vorzubereiten. Hierbei lag der Fokus auf der Umgestaltung der internen und externen Operationsbereiche, einschließlich der Mitarbeiter im Vertrieb und der Kundenbetreuung sowie des After-Sales-Service. Die Reorganisation beinhaltete große personelle Veränderungen, um die Kundenzufriedenheit zu steigern, die Digitalisierung voranzutreiben und gleichzeitig die Personalkosten zu senken. Durch gezielte Maßnahmen wie die Optimierung der Kundenbetreuung und die Einführung digitaler Prozesse konnten wir sowohl die Effizienz erhöhen als auch Kosten reduzieren, was die Vorbereitung des Unternehmens für den erfolgreichen Exit ermöglichte.

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Was sind unsere Lessons Learned aus vergangenen Due-Diligence-Prüfungen

Jedes Due-Diligence-Projekt hat seine Besonderheiten und stellt unterschiedliche Anforderungen. Besonders im Private-Equity-Bereich sind eine hohe Leistungsbereitschaft und Flexibilität gefragt.

Hier sind einige wichtige Erkenntnisse aus der Praxis:

Einen klaren Business Case entwickeln:

Auftraggeber möchten genau verstehen, welche finanziellen Einsparungen und Vorteile sich durch operative Veränderungen ergeben. Ein Beispiel kann sein, die Kostenersparnisse zu analysieren, die sich potenziell ergeben, wenn 20 Stellen abgebaut und in ein Callcenter verlagert werden. Der präzise Business-Case verdeutlicht die konkreten Vorteile und hilft, sowohl die finanziellen als auch die qualitativen Auswirkungen genau nachvollziehen zu können.

Grenzen erkennen:

Bei der Implementierung neuer Technologien, insbesondere KI, ist es wichtig, sowohl die Chancen als auch die Grenzen zu verstehen. Ein automatisiertes System kann nur dann effektiv arbeiten, wenn der Prozess klar definiert und die Anforderungen realistisch sind. Beispielsweise kann ein Chatbot oder eine KI bei Anfragen, wie etwa Lieferzeiten, nur dann hilfreich sein, wenn die Informationen standardisiert vorliegen. Daher ist es entscheidend, genau zu beurteilen, wo Digitalisierung echten Mehrwert bietet und wo menschliche Expertise oder andere nicht technologische Lösungen möglicherweise effektiver sind. Nur so kann gezielt entschieden werden, welche Prozesse digitalisiert werden sollten und welche nicht.

So finden Sie den passenden Due-Diligence-Berater:

Während einer Reorganisation kann es notwendig sein, nicht nur strukturelle oder prozessuale Änderungen anzustreben, sondern auch Veränderungen auf kultureller Ebene zu fördern. Hier ist die geschickte Verbindung von Change Management, Transformation und Reorganisation gefragt, um eine umfassendere Betrachtung und Organisation von Veränderungen möglich zu machen. Zum Beispiel hilft eine Integration neuer Werte und Normen dabei, den Wandel und Reorganisationsprozess ganzheitlich zu gestalten und die interne Dynamik sowie das Verhalten der Mitarbeiter positiv zu beeinflussen.

Netzwerk und Referenzen:

Ein effektiver Weg, um einen qualifizierten Due-Diligence-Berater zu finden, ist das Netzwerk und die Empfehlungen von vertrauenswürdigen Quellen. Berater, die durch Investoren, M&A-Koordinatoren oder renommierte Unternehmensberatungen empfohlen werden, haben meist eine bewährte Erfolgsbilanz vorzuweisen.

Fragen Sie nach:

  • Wird der Berater von vertrauenswürdigen Quellen oder Branchenexperten empfohlen?
  • Gibt es positive Rückmeldungen und Erfahrungen von früheren Klienten?

Erfahrung und Expertise:

Überprüfen Sie die Anzahl und Art der erfolgreich abgeschlossenen Due-Diligence-Projekte des Beraters. Stellen Sie sicher, dass der Berater fundierte Kenntnisse und eine strukturierte Methodik für Ihre spezifische Due-Diligence-Prüfung bietet, sei es in den Bereichen Finanz-, operative oder rechtliche Due Diligence.

Wichtige Überlegungen:

  • Hat der Berater umfassende Erfahrung in der Due Diligence?
  • Kann er erfolgreiche Projekte und spezifische Branchenerfahrung nachweisen?

Bei dem Verkauf eines Unternehmens sind in der Regel M&A-Koordinatoren oder Banken beteiligt, die sich auf Unternehmensverkäufe spezialisiert haben. Diese haben in der Regel Berater in ihrem Netzwerk, die speziell für die Koordination von Käufern und Verkäufern erfahren sind.

Due Diligence: Persönliches Fazit und Empfehlung

Eine operative Due Diligence ist mehr als ein Werkzeug für Kauf- oder Verkaufsprozesse. Die intensive Auseinandersetzung mit den eigenen Strukturen und Prozessen schafft Klarheit und zeigt Verbesserungspotenziale auf, die im Alltag oft übersehen werden. Aus meiner Erfahrung als Berater weiß ich, dass sich viele Unternehmen vor den Kosten scheuen. Doch genau hier liegt der Fehler: Der wahre Wert einer Due Diligence liegt darin, das eigene Geschäft besser zu verstehen und dadurch effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden.

Es geht weniger um einen formalen Prozess, sondern vielmehr um die Chance, das Unternehmen aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Für mich ist eine Due Diligence deshalb kein optionaler Schritt, sondern eine klare Empfehlung für jedes Unternehmen, das sich ernsthaft weiterentwickeln möchte.

Interessiert und bereit für einen Austausch?

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Wir stehen Ihnen zur Verfügung und beraten Sie gerne.

Ihr Karsten Kleiner